2 Jahre Schilddrüsenunterfunktion

2 Jahre Schilddrüsenunterfunktion

Fast auf den Tag genau vor zwei Jahren hatte ich das Telefonat mit unserer Schilddrüsen-Expertin. An das Telefonat erinnere ich mich noch, als wenn es gestern gewesen wäre und kann es immer noch nicht richtig wiedergeben.

Viel zu viele Infos auf einmal und das, obwohl ich der Spezialistin gar nicht sooo viel im Detail über unseren Leidensweg erzählt hatte. Und dennoch berichtete sie mir von „typischen“ Charaktereigenschaften von Schildis und ich hatte das Gefühl, dass sie mich und Abby schon lange verfolgt hatte, so genau passte das Erzählte.

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Seit dem hat sich viel getan. Zwei Jahre sind vergangen, in denen nicht nur Abby sich viel verändert hat, sondern auch wir. Aufgrund der Krankheit bin ich inzwischen Hundeernährungsberaterin und Anlaufstelle für viele, die auch die Befürchtung haben, dass ihre Hunde krank sind.

Wie geht es Abby inzwischen?

Die wohl wichtigste Frage beantworte ich euch gleich zu erst. Ich glaube sagen zu können, dass es ihr gut geht. Klar, in sie hinein gucken kann ich nicht, aber ihr Wohlbefinden scheint sich in den letzten zwei Jahren so stark gebessert zu haben, dass wir wieder eine Lebensqualität haben.

Heute waren wir beim Tierarzt, um ihre Blutwerte wieder einmal kontrollieren zu lassen. Wie sie immer, schon vor der Erkrankung, war hat sie die Praxis gut unterhalten. Und als ihr Blut gezogen wurde, durfte ruhig jeder wissen, wie sehr sie doch jetzt leidet. Die mitleidigen Blicke bekommt sie auf jeden Fall. Wer quält auch eine Weiße Schönheit so sehr?

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Die Ergebnisse bekomme ich morgen, aber ich gehe wieder davon aus, dass sie gut sind. Wenn nicht, dann bespreche ich sie mit unserer Expertin und dann drehen wir an ihrer Dosierung.

Was ich in den letzten zwei Jahren gelernt habe: Eine Schilddrüsenunterfunktion ist nicht schön, aber man kann damit leben.

Welche Probleme gibt es noch mit Abby?

Ich habe jetzt einige Zeit darüber nachgedacht, wie ich diese Frage umformulieren könnte, dass sie besser passt. Probleme im eigentlichen Sinne haben wir mit Abby nämlich nicht mehr.

Baustellen, Dinge die wir verbessern könnten: Ja! Aber richtige Probleme? Nein.

Kam uns noch einmal der Gedanke, dass wir einfach nicht weiter wissen und für Abby besser ein geeigneteres Zuhause suchen sollten? Nein.

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Wir hatten drei sehr schwierige Jahre, teilweise sind wir verzweifelt. Bis wir diese eine ganz besondere Frau trafen, die uns ernst nahm. Seit dem haben wir viel gelernt. Über die Krankheit, über Abby aber auch über uns. Wir mussten uns von dem Gedanken verabschieden einen ganz unkomplizierten Hund zu haben.

Aber das ist okay. Wir wissen jetzt, dass einige Eigenschaften und Verhaltensweisen von der Krankheit kommt. Ihre Ungeduld, die gerne in Hysterie umschlägt. Dann heißt es für uns, dass wir ruhiger werden müssen. Noch ruhiger, egal wie entspannt wir waren.

Heute beim Tierarzt war das beste Beispiel. Sie war aufgeregt, aber als ich sie dann an dem Punkt abgeholt habe und versucht habe ihr Verhalten umzulenken und mit ihr Tricks in der Tierarztpraxis gemacht habe, dann wurde es besser. Kurz war sie sogar entspannt, auch wenn das Dornröschen gerade weinte. Mit einem fiependen Hund kann ich leben. Das kann ich erklären und wir werden auch weiterhin daran arbeiten.

Aber die wirklich großen Baustellen, wie die Leinenaggression und das extreme Ziehen an der Leine haben wir in Griff bekommen. Zwar verbellt sie noch den ein oder anderen Hund, den sie einfach blöd findet, aber damit können wir leben. Ich mag auch nicht jeden… Und was die Leinenführigkeit betrifft ist der Herzensmann jeden Abend noch begeisteter von ihr.

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Was hat uns besonders geholfen?

Eine Frage, die ich von vielen Schildi-Besitzern bekommen habe war, was uns geholfen hat. Zu aller erst war das sicher Verständnis. Verständnis für die Krankheit und was sie in Abbys Körper „anrichtet“. Aber auch dafür, dass wir das einfach nicht ändern können. Es ist ein Teil von ihr und da sie ein Teil von uns ist, gehört die Krankheit einfach dazu.

Außerdem muss ich immer noch sagen, dass die Liebestollmischung von MycAni bei uns Wunder wirkt. Inzwischen geben wir sie nur noch Kurweise und fahren damit wirklich großartig.

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Damit konnten wir Abby helfen, aber auch wir (oder besser ich) mussten lernen. Uns quasi auf Werkseinstellung zurücksetzen, damit wir nicht schon bei Sichtungen von anderen Hunden in Panik geraten. Der „Kopfkino aus“ Kurs von VitaCanis war dabei ein Meilenstein für mich. Seit dem habe ich gelernt, mich selber auch wieder besser unter Kontrolle zu haben und meine Emotionen nicht explodieren zu lassen. Das hilft übrigens auch ungemein in der Kindererziehung.

Aber es gab auch einiges an guter Literatur, die uns auf unserem Lernprozess einfach begleitet haben. Zwei davon waren folgende:
Perspektivwechsel
Der aufgeregte Hund

Unser Fazit

Ja, die Krankheit ist Scheiße und ja, ich hätte lieber einen gesunden Hund. Aber wir haben in den letzten zwei Jahren gelernt mit ihr zu leben und trotz ihr ein tolles Leben zu haben.

Wir müssen in vielen Dingen ein paar Punkte mehr beachten, können nie ganz spontan länger wegbleiben, weil Abby ihre Tablette braucht oder müssen in unbekannten Umgebungen eben mit mehr Lärm und Aufgeregtheit rechnen. Aber das ist es wert.

Ich bin wahnsinnig froh, dass wir damals in unserer Verzweiflung Abby nicht weggegeben haben und ich hoffe, dass wir sie noch ganz lange bei uns haben werden.

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Mein liebstes Hundekind, ich habe dieses Jahr noch so viel geplant wozu ich auch deine Hilfe brauche und ich bin mir sicher, dass wir das zusammen super packen werden. Und ich versuche, dass wir noch einmal zusammen ans Meer fahren können. Und dieses Mal wird es nicht so ein Horror wie beim letzten Mal. Ich hab dich lieb <3

3 Gedanken zu „2 Jahre Schilddrüsenunterfunktion

  1. Ich kann mich sehr gut an eure Leidensgeschichte erinnern – und wie lange es von ersten Verdacht bis zur endgültigen Diagnose dann doch gedauert hat … wie wichtig es war, dass auch Du Dich in das Thema eingelesen hast und nicht locker gelassen hast.
    Ich freue mich sehr, dass es euch allen jetzt doch so viel besser geht und ihr euren gemeinsamen Weg gefunden habt.

    Liebe Grüße,
    Isabella mit Cara und Shadow

  2. Liebe Dini, ich bin froh, dass deinen Blog in der Community gefunden habe. Deine Beiträge werde ich jetzt nach und nach alle lesen, ein super spannendes Thema. Unser Loki ist jetzt 7 Monate alt, weder verträgt er sein Futter noch BARF richtig. In einigen Punkten könnte ich meinen du schreibst über uns. Schön zu lesen das es bei Euch jetzt gut läuft 🙂
    Liebe Grüße
    Sabine & Loki

  3. Ich bin mir nicht sicher, ob Du hier unter dem alten Beitrag den Kommentar mitbekommst – aber eine Mail wollte ich dann auch nicht schicken. Seit gestern haben wir auch bei Cara die Diagnose Schilddrüsenunterfunktion. Wobei wir wegen einer anfänglich schwachen und jetzt sehr extrem Hautsache in Behandlung sind.
    Noch können wir nicht mit Sicherheit sagen, ob es wirklich die schilddrüse ist – die Werte können ja auch durch die bisherigen Medikamente beeinflusst worden sein. Aber bei fT4 sollte das ziemlich ausgeschlossen sein. Trotzdem wird in vier Wochen kontrolliert – auch um die jetzige Gabe zu prüfen.

    Wenn sich das bestätigt, dann würde ich mich freuen, wenn ich mich bei Fragen an dich wenden darf.

    Liebe Grüße und die besten Wünsche für einen guten Start ins Jahr 2020,
    Isabella mit Cara undShadow

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