Hundeschlachtung in Deutschland – Es gab sie wirklich!

Hundeschlachtung in Deutschland – Es gab sie wirklich!

Hallo ihr Lieben,

nein, keine Angst ihr bekommt jetzt keine Rezepte von Hundefleisch oder Insidertipps, wo ihr dieses kaufen könnt. Heute bekommt ihr nur eine Anregung über die ihr vielleicht nachdenken könnt – oder DEN Grund, diesen Blog nie wieder zu betreten. Heute wollen wir euch ein wenig über das Tabu-Thema Hundeschlachtungen aufklären.

Jedes Jahr gibt es in China ein Festival, bei dem Hunde geschlachtet und anschließend verspeist werden. Jedes Jahr ist der Protest darüber enorm und jeder regt sich auf, wie man diese süßen Tiere denn nur essen kann. Aber auch andere Tiere, deren Aussehen uns Menschen dazu verleitet sie lieber zu kuscheln statt an ihre Schlachtung zu denken, sorgen immer wieder für Furore. So sollte es unserem Zoo verboten werden Tiere zu schlachten und an die Raubtiere zu verfüttern, nur weil sie niedlich sind – und das von Tieren, die 97% der Besucher im Zoo sowieso nie gesehen haben. Woher kommt das?

Ganz klar: Wir Menschen leben in einer absoluten Doppelmoral. Schaut euch doch mal euren Speiseplan an. Bei den meisten (uns eingeschlossen) gibt es Fleisch zu essen. Unsere Hunde ernähren sich sogar hauptsächlich davon. Und was für Tiere landen hier auf dem Teller oder im Napf? Schwein, Rind, Lamm und eventuell noch Pferd. Das sind die gängigsten Tierarten. Und warum essen wir sie ohne Probleme? Weil sie für unsere Breitengrade nicht als ehrbare Tiere gelten. Höchstens Pferde, da haben Mädchen (uns eingeschlossen) Probleme und nutzen sie lieber als Sportpartner statt sie zu essen. Aber bei Schweinen und Rindern sehen wir kein Problem darin. Vielmehr ist es den meisten sogar egal, wie die Tiere gehalten und geschlachtet werden.

Aber Hunde darf man nicht essen, das sind unsere Freunde!

Zugegeben, das sehe ich genauso! Ich könnte mir nie vorstellen einen Hund zu essen oder das Fleisch auch nur zu probieren. Warum? Weil wir damit aufgewachsen sind, dass sie Freunde sind. Aber dürfen wir deswegen Menschen verurteilen, die Hunde noch als Fleischlieferanten ansehen und nicht als Freunde? Nun, wenn eben jenes Hundefleischfestival stattfindet, wird das getan. Anbei vielleicht eine kurze Anmerkung, dass mich keiner falsch versteht: Die Art und Weise, wie die Tiere geschlachtet werden ist unter aller Sau. Aber anders ergeht es den Tieren in den meisten Viehbetrieben in Deutschland auch nicht. Aber zurück zum Hund. Jetzt stellt euch einmal vor, es würden Menschen unter uns, hier in Deutschland Hunde essen. Haltet ihr das für möglich?

Nun, nicht mehr! Doch wenn ihr eure Großeltern und andere Bekannte und Verwandte in deren Alter fragt und sie ehrlich zu euch sind, so werdet ihr erstaunt sein. Bis 1986 war es in Deutschland nämlich durchaus noch erlaubt und auch Gang und Gäbe Hunde zu schlachten und deren Fleisch zu verspeisen. In diesem Jahr wurde ein Gesetzt erlassen das es verbot, Hunde zu schlachten und das Fleisch für den Verzehr zu verkaufen. Übrigens zählen laut diesem Gesetzt Füchse ebenfalls zu den Hunden. Daher findet man auch deren Fleisch nirgends auf einer Speisekarte.

Der Verzehr von Hunden war in Deutschland sogar gar nicht so selten. So wurde alleine in den Jahren 1904 bis 1924 in Chemnitz, Breslau und München rund 42.000 Hunde geschlachtet und anschließend zu ganz „normalen“ Gerichten wie Schulterfilet mit Tomatensauce, Lebergeschnetzeltes oder Braten zubereitet. Besonders im zweiten Weltkrieg, wenn es nichts anderes gab wurden auch Hunde geschlachtet um nicht selber zu verhungern.

Irgendwann änderte sich dann die Beziehung zu den Hunden und die Beschützer von Haus und Hof bekamen Namen und der Wandel vom Arbeitstier zum sozialen Partner war nicht mehr aufzuhalten. Und dann blieb als logische Konsequenz nur, dass man seinen Partner natürlich nicht mehr isst. Somit wurde die Lebensmittelverordnung aufgesetzt und seit nun mehr 30 Jahren ist es verboten Hunde zu schlachten und deren Fleisch zu importieren.

Aber das gilt nur für unsere Religion und Gesellschaft. So wäre es in Indien undenkbar ein Rindersteak zu essen. Rinder sind dort heilig und die Tiere werden weder geschlachtet, noch gegessen. Tatsächlich sind die meisten Hinduisten sogar Vegetarier. Sollten wir Europäer dann andere Kulturen anprangern, dass sie unsere „Haustiere“ essen, wenn das bis vor 30 Jahren bei uns auch noch normal war und wir heute noch Tiere essen,die andere Kulturen verehren? Was denkt ihr darüber?

Eure Dini

2 Gedanken zu „Hundeschlachtung in Deutschland – Es gab sie wirklich!

  1. Liebe Dini,
    so schnell vergraulst du mich nicht!

    Ich weiß nicht, ob ich nicht einen Hund essen würde, wenn ich müsste.

    Allerdings ist bei uns so, dass ich mit Hasen groß geworden bin und sogar immer eine eigene Zuchtzippe hatte. Am Ende wurden bei uns die hasen geschlachtet und eben aufgegessen. Papa hat immer gesagt "Freunde dich nicht an, die sind zum Essen da". Irgendwann habe ich ein Kuschelkaninchen bekommen, das nicht gegessen wurde. Man macht also sogar innerhalb der Tiere Unterschiede….

    Insgesamt ist das ein schwieriges Thema und ich finde gut, dass du es ansprichst!!!

    Liebe Grüße
    Anika

    1. Oh dankeschön meine Liebe! Es freut mich, dass ich dich nicht so schnell vertreiben kann.

      Seit dem ich einen Hasen hatte, kann ich auch keine Kaninchen essen – auch als mein Onkel Hasen zum Essen zu züchten.
      Aber euren Hasen ging es bestimmt besser als den ganzen Schweinen und so.

      Liebe Grüße
      Dini

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