Die Psyche des Hundes || Werbung

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Ihr wisst, ich LIEBE Hundebücher. Eigentlich besitze ich tatsächlich auch fast nur Hundebücher, ein paar Liebesschnulzen, Ernährungsbücher und die ganze Harry Potter-Reihe. Mehr gibt es in meinem Buchregal nicht zu finden. Dennoch bin ich in den letzten Jahren wählerischer geworden, welches Hundebuch ich lesen möchte. Zu knapp ist einfach die Zeit neben 2 Kindern und 2 Hunden geworden. Und doch landete vor einiger Zeit eine Rezensionsanfrage in meinem Postfach, das spannender nicht klingen könnte: „Wie Prozesse im Gehirn das Verhalten steuern„. Die Psyche des Hundes von Robert Mehl ist vor kurzem im Kosmos-Verlag erschienen und ich darf es lesen!

Alles beginnt im Kopf

Zugegeben, „Die Psyche des Hundes“ ist kein Buch, das man nebenbei lesen kann. Wenn der Fernseher läuft und man nebenbei der Lieblingsserie zuhört, wird das nichts mit euch und dem Buch. Dieses Schätzchen hier braucht die ganze Aufmerksamkeit.

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Nicht, weil es kompliziert geschrieben ist. Im Gegenteil! Ich wünschte meine Biolehrerin aus Abi-Zeiten hätte es geschafft das Thema Gehirn und Nervensystem nur ansatzweise so einfach und auch anschaulich zu erklären. Warum ich wohl nie wieder Blumenkohl essen werde, ohne an dieses Buch zu denken, werdet ihr erfahren, wenn ihr es lest.

Es ist wirklich einfach und verständlich geschrieben. Das ist nicht der Grund, warum das Buch die volle Aufmerksamkeit benötigt. Vielmehr ist es die Komplexität, um die es geht. Das Lymbische Sytem, ein Neuron, das Mittelhirn oder auch der Pons. Das ein oder andere kennt man noch aus Schulzeiten. Aber es greift alles ineinander und man muss sich konzentrieren. Einfach, dass man im Stoff eben mitkommt. Deswegen: Netflix aus, wenn ihr das Buch in den Händen habt!

Der Aha-Moment

Wie funktioniert das Gehirn unserer Hunde? Wie entsteht Verhalten dadurch?

Alles das wird euch Stück für Stück erklärt. Erst einmal wird mit den Basics begonnen. Was gehört alles zum Gehirn und was ist am Entstehen von Verhalten beteiligt? Wenn man das geschafft hat, wird erklärt wie das Welpengehirn sich nach der Geburt entwickelt. Auch wie Geräusche, Bilder und Duftstoffe im Gehirn ankommen, wird euch erkärt, bevor es zum Thema Emotionen geht.

Da Abby ein sehr gestresster Hund ist, war natürlich das Thema Stress und Selbstregulation quasi das „Ziel“ meines Lesens. Und dann, ganz plötzlich auf Seite 214 hatte ich den Aha-Moment des ganzen Buches. Dabei geht es um das Thema Selbstregulation und Bindung. Kurzgefasst heißt es, dass wenn der Hund eine gute Bindung zu seinem Besitzer (oder Elternhunden) hat, kann dieser einem dabei helfen zu lernen sich selbst zu regulieren.

Warum das für mich der Aha-Moment ist? Nunja, ich habe gerade das zweite Kind, dass 2 Jahre alt ist. Im Englischen nennt man das Alter gerne „Terrible Two“. Wenn ihr Kinder schreiend im Supermarkt seht, haben die Kinder häufig dieses Alter. Genau jetzt entwickelt sich nämlich der eigene Wille und auch Geduld und Selbstregulierung beginnt jetzt sich zu entwickeln.

Wer seinem Kind jetzt etwas Gutes tun möchte, der begleitet es in dem Alter bei all seinen Emotionen. Kinder lernen jetzt, sich nach einem Wutanfall wieder beruhigen zu dürfen. Ihre Emotionen zu spüren und sie auszuhalten. Das dauert. Das ist ein Lernprozess und dazu brauchen sie Hilfe. Von wem sollten sie diese Hilfe bekommen, wenn nicht von den Eltern?

Bei meinen Kindern fällt mir dieses Hilfe geben so einfach. Wenn sie eine „Trotzattacke“ haben, wie es gerne betitelt wird, dann kann ich die Ruhe selber sein – sofern ich nicht gehauen oder getreten werde. Dann kann ich warten, ruhig sein und meine Ruhe auch ausstrahlen. Die Puppi adaptiert diese Ruhe dann nach einiger Zeit und kann sich beruhigen. Dann kuscheln wir oft und sprechen kurz, was gerade passiert ist.

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Genau DAS ist bei unseren Hunden auch möglich. Genau DAS wäre eigentlich unsere, meine, Aufgabe. Und doch scheitere ich damit bei Abby so oft. Dabei sind Hunde wohl eigentlich auf dem Stand von zwei Jährigen.

Ich möchte jetzt nicht sagen, dass man Kinder und Hunde auf eine Stufe stellen sollte. Aber man kann den Umgang bei gewissen Dingen gleich setzen. Besonders wenn die Wissenschaft zeigt, dass das absolut angebracht wäre. Wir hatten in der letzten Zeit keine massive Ningelattacke von Abby. Die, die mich wahnsinnig machen. Wütend und verzweifeln lassen. Weil sie sich nicht beruhigt. Das ist gut auf der einen Seite. Aber auf der anderen Seite weiß ich jetzt, dass ich in der Situation dann anders reagieren würde. Weil mir das Buch deutlich gemacht hat, dass Abby in den Situationen gar nichts dafür kann. Weil sie eben doch (wieder) lernen muss, diese Regulation selber zu schaffen.

Lieber Herr Mehl: Danke! Danke für dieses Buch! Mir haben Sie die Augen geöffnet und gezeigt, wie ich in speziellen Situationen mit meiner besonderen Hündin umgehen sollte. Weil sie eben keine „bockige doofe Kuh“ ist, sondern ihr Gehirn einfach Nachhilfe braucht.

Was das Buch für euch parat hat? Das weiß ich nicht. Wo euer Aha-Moment ist könnt ihr nur herausfinden, wenn ihr das Buch selber in die Hand nehmt. Dazu könnt ihr es, wie immer, beim Buchladen eures Vertrauens kaufen oder über diesen Link bestellen. Wenn ihr das tut bekomme ich eine kleine Provision und kann den Blog weiterhin kostenfrei halten.

Eure Dini

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