Familienurlaub mit Hund an der Ostsee

Familienurlaub mit Hund an der Ostsee

Zugegeben, Urlaub ist im Jahr 2020 ein heikles Thema. Für viele ist der Urlaub dieses Jahr ausgefallen, umso mehr haben wir uns gefreut, dass wir noch für eine Woche wegfahren und uns erholen konnten. Als Hundehalter ist Urlaub natürlich immer etwas anders zu planen, als für normale Familien, daher möchte ich euch von unserem Familienurlaub mit Hund an der Ostsee berichten.

Die Ostsee ist groß – Wo waren wir?

Die Ostsee hat in Deutschland eine Küstenlänge von ca. 964 Kilometern. Das sind fast 1.000 Kilometer, an denen man tolle Orte entdecken kann. Das heißt aber auch ganz schön viel Auswahl für Urlauber. Nachdem wir Rügen schon entdeckt haben, wollten wir dieses Mal eine neue Region erkunden.

Wir waren dieses Jahr zeitlich etwas eingeschränkt. Normalerweise fahren wir (zumindest noch dieses Jahr) außerhalb der Saison in den Urlaub. Das ging dieses Jahr aufgrund der Arbeitssituation von meinem Mann nicht. Unsere Urlaubszeit überschnitt sich somit teilweise mit Herbstferien in einigen Bundesländern. Das zusammen mit unserem geringen Budget für die Unterkunft, haben die Auswahl recht schwierig gemacht. Durch einen tollen Tipp einer Freundin kamen wir dann aber auf die Gegend um die Kieler Bucht.

Genau waren wir in Gadendorf, einem kleinen Dorf in der Nähe von Schönberg. Zwar hatten wir keine Meersicht, wie in Schönberg üblich, aber in 10 Minuten waren wir am Meer.

Wo haben wir übernachtet? (Werbung)

Wir hatten also eine kleine Ferienwohnung in Gadendorf. Genauer gesagt haben wir eine der Ferienwohnungen von Familie Friedrich gebucht. Wir hatten wohl die große Wohnung mit einem Schlafzimmer, einem Wohnzimmer, einem Bad, einer Küche und einem kleinen Kinderzimmer mit einer Schlafcouch.

Für eine Woche haben wir mit Abby knapp 350 Euro bezahlt.

Was wir besonders toll fanden war, dass wir weder Handtücher noch Bettwäsche mitbringen mussten und auch die Endreinigung war im Preis schon enthalten. Also echt günstig!

Einkaufen waren wir immer in Lütjenburg. Dorg gibt es neben einem Rewe (den wir nur semi-gut sortiert fanden) auch einen Aldi und einen Lidl. In dem Aldi habe ich durch Zufall noch Leuchthalsbänder für die Hunde bekommen. Hier bei uns hatte ich die Aktion verpasst. Ein glücklicher Zufall also noch. Große Bäckerketten gab es vor Ort nicht, was wir echt schön fanden. Den Kuchen, den wir gekauft hatten, fanden wir auf jeden Fall sehr lecker.

Der Familienurlaub mit Hund an der Ostsee – Was haben wir vor Ort gemacht?

Für uns stand diesen Urlaub nicht im Vordergrund möglichst viel zu sehen. Das wichtigste war: Jeden Tag mindestens einmal an den Strand! Der Wind sollte uns den Kopf durchpusten und den Stress des letzten Jahres wegblasen.

Die Hohwarter Bucht

Deswegen ging es gleich am ersten Tag nach der Ankunft an die Hohwarter Bucht. Dort gab es einen offiziellen Parkplatz von dem aus man nur ein paar Meter laufen musste und gleich am Hundestrand war. Der Parkplatz war kostenpflichtig, mit 2 Euro für 2 Stunden aber für uns im Rahmen.

Der Strand an sich war schön. Sauber, ewig lang – aber echt voll. Gerade da es Abbys erster Tag war und sie stundenlang im Auto saß, war sie natürlich dementsprechend unausgelastet und aufgeregt. Das ist bei größeren Menschenmengen natürlich unangenehmer als wenn einen keiner sieht. Dann sollte man aber auch noch dazu sagen, dass wir genau nach Feierabend ankamen. Sicher war auch das ein Grund, warum es so voll war. Nach ein paar Metern trafen wir einen anderen Weißen Schäferhund. Dessen Besitzer erzählte uns, dass man die Hunde ohne Leine laufen lassen kann, sobald die Strandkörbe weggeräumt wurden. Perfektes Timing also!

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Der Behrensdorfer Strand

Wesentlich schöner fanden wir den Behrensdorder Strand. Auch hier gab es wieder einen offiziellen Parkplatz. Hier konnte man nur Tagestickets ziehen: Außerhalb der Saison 1 Euro, während der Saison 2 Euro.

Von da aus ging es nur über den Deich und schon war man am Strand. 10 Meter weiter nach Links war dann schon der Hundestrand. Der Strand war wesentlich leerer. Das lag wohl daran, weil er hinter einem Campingplatz lag und man eine Straße ein gutes Stück fahren musste. Auch hier war der Strand seeehr lang und sauber. Hier haben wir, trotz Feierabendzeit, nur wenige Leute getroffen und wenn dann hauptsächlich Hundehalter.

An dem Strand waren wir bestimmt 3 Mal. Nicht nur zum Laufen, sondern auch zum Drachensteigen war es hier super. Und wenn man mal keine Lust auf nur Strand hatte, konnte man auf der anderen Seite des Deiches spazieren gehen. Dort standen seltene Rinder, die auch sehr interessiert an Abby waren.

Von Brasilien nach Kalifornien

Na, habt ihr Lust auf eine Weltreise? So weit müsst ihr dafür gar nicht fahren. Ebenfalls in der Nähe von Schönberg gibt es die Ortsteile Kalifornien und Brasilien. Das konnten wir uns natürlich nicht entgehen lassen! Leider war an dem Tag das Wetter mehr als unterirdisch, so dass die Fotos sehr trübe sind.

Fangen wir wieder mit der Parkplatzsituation an: Parkplätze gibt es an der Ostsee überall. So natürlich auch in Brasilien. Für Brasilien direkt gibt es einen Parkplatz, der 3 Euro pro Tag kostet. Man muss hier jedoch passend beim Passieren der Schranke zahlen. Da wir nur 2 Euro klein hatten, haben wir uns entschlossen weiter zu fahren. Der nächste Parkplatz, keine 500 Meter weiter, kostete nur noch 2 Euro pro Tag. Während der Saison gäbe es dort auch einen Imbiss und Strandkörbe auszuleihen.

Wieder ein kurzer Gang über die Düne und schon war man am Strand. Und was soll ich sagen? Der Strand in Brasilien war, trotz des Wetters, den ganzen Urlaub über mein Lieblingsstrand! Wir waren die 2 Stunden, die wir da waren, gan alleine am Strand und der war echt sooo schön. Die Möwen sammelten sich ein paar Meter vor uns, wir haben Muscheln gesammelt und dank des Windes konnte Leon auch den Drachen steigen lassen. Von da aus sind wir dann Richtung Kalifornien gelaufen.

Für alle, die sich jetzt wundern warum die Ortsteile so heißen, eine kleine Erklärung. Es heißt, dass ein Bewohner von Kalifornien ein Stück Treibholz fand, auf dem das Wort Kalifornien stand. Er fand es witzig, das an sein Haus zu hämmern. Das blieb natürlich nicht ungesehen. Deshalb fertigte sich ein Bewohner von Brasilien ein Brett an, auf dem Brasilien stand. Die Orte sind inzwischen gewachsen, aber die Ortsnamen sind geblieben.

Ein Familienurlaub mit Hund an der Ostsee ohne Städtetrip?

Für uns stand fest, dass wir uns auch 3 Städte in der Nähe der Kieler Bucht anschauen wollten: Schleswig, Eckernförde und Lübeck.

Viele werden sich jetzt wundern, warum wir Kiel nicht noch erkundet haben. Als wir nach Schleswig und Eckernförde gefahren sind, mussten wir immer durch Kiel fahren. Dabei hat uns die Stadt leider so gar nicht gefallen. Deswegen haben wir es einfach weggelassen.

Schleswig – Du tolle Perle des Nordens

Schleswig hätten wir wohl nicht auf dem Schirm gehabt, wenn eine unserer liebsten Freundinnen nicht dort aufgewachsen wäre. So war es für unser aber ein absolutes Must-See und ich muss sagen: Gott sei Dank! Unserem Familienurlaub mit Hund an der Ostsee hätte sonst ein absolutes Highlight total gefehlt.

Schleswig ist toll. Richtig schön und vor allem nicht überladen mit Touris.

Als erstes haben wir uns das Schloss Gottorf angesehen. Direkt davor und daneben gab es kostenfreie Parkplätze. Auch das Betreten des Geländes ist kostenfrei. Nur wenn man in das Schloss rein und sich die Ausstellung ansehen möchte, bezahlt man Eintritt. Da Leon und Leonie noch so gar nicht an Ausstellungen interessiert sind, haben wir das allerdings nicht gemacht.

Weiter ging es dann nach Holm. Das ist mit Abstand das schönste Fleckchen Stadt, dass ich im ganzen Urlaub gesehen habe. Da wir am Holm direkt keinen Parkplatz gefunden haben, haben wir in der Nähe des Hafens kostenfrei geparkt und sind das Stück bis zum Holm gelaufen. Der Holm ist dort, wo die Fischer wohnen. Die Häuser sind total niedlich, klein und herzig. Dort ist alles bis ins kleinste Detail der See gewidmet. In den Fenstern findet man ganz tolle Deko. Also wenn ihr dort seid, nehmt euch Zeit mit.

Fischbrötchen gibt es dort aber nicht. Also sucht gar nicht erst danach. Wir sind erst am Hafen fündig geworden, bevor es bei uns wieder anfing wie aus Eimern zu schütten.

Ein Familienurlaub mit Hund an der Ostsee muss nach Lübeck führen!

Der Herzensmann bestand darauf, sich Lübeck ansehen zu wollen. Er hatte wohl nur Gutes über die Stadt gehört und da ich sonst größtenteils die Ausflugsorte ausgesucht hatte, ging es natürlich nach Lübeck.

Wir sind direkt ins Parkhaus am Holsten Tor gefahren und haben dort 7,50 Euro für ein Tagesticket bezahlt. Dafür war es von dort auch nur einen Katzensprung bis zu dem Wahrzeichen Lübecks.

Wie Leon feststellte, bewegte sich das Tor, was daran lag, dass es schief wirkte. Wenn man möchte, kann man durch das Tor laufen oder dann einfach an der Trave langgelaufen. Unser nächstes Ziel war der Dom und so sind wir durch die Straßen dorthin gelaufen.

Was mir wirklich im Kopf geblieben ist war, wie wunderschön die Häuser sind. Auch die sind noch richtig alt und toll erhalten geblieben. Es hat einen richtig romantischen Touch durch die ganze Stadt.

Auf dem Weg zu den bekannten Sehenswürdigkeiten, wie dem Buddenbrookhaus oder der Marienkirche ist mir etwas total großartiges aufgefallen. Für Familien mit Kindern dwahrscheinlich das Highlight schlechthin: Den Öko-Stadt-Pfad Lübeck. Dabei gab es unter anderem einen Bienengarten und eine genaue Darstellung davon, wer und was alles an einer Mauer lebt und wächst. Für die Kinder sehr spannend und es brachte Leon auch dazu, noch ein Stück weiter zu laufen.

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Was wir auch besucht haben war das Niederegger-Café. Dort gibt es auch einen Verkaufsraum. Für alle, die jetzt nicht gleich wissen was Niederegger so besonders macht: Die stellen sehr leckere Marzipan-Produkte her! Hier hieß es natürlich Maskenpflicht und Abstand halten. Letzteres war aber einfach nicht möglich. Keine Ahnung ob es die Produkte nur 10 Minuten zu kaufen gab oder warum die Leute so drängelten, aber das war richtig unangenehm. Wir haben uns dennoch ein paar Dinge ausgesucht. Die sind übrigens auch sehr lecker!

Eckernförde und der Tierpark Gettdorf

Kommen wir noch zur letzten Stadt die wir uns angesehen haben. Das war Eckernförde. Hier hatten wir Glück, dass wir außerhalb der Saison waren und so der Parkplatz kostenfrei waren. Von da aus ging es einmal über die Straße und schon waren wir am Strand.

Den Strand kann man dann bis zum Touri-Info-Spot laufen. Dort gibt es auch einen Spielplatz für die Kinder mit Schaukel und Rutsche. Frisch ausgetobt könnt ihr dann weiter zum Hafen laufen. Dort stehen auch einige alte schöne Schiffe, die Leon auf jeden Fall sehr spannend fand! Ein Stück weiter gab es dann auch etwas, was wir an der Ostsee echt übreall gesucht haben: Einen Kutter, auf dem man Fischbrötchen kaufen konnte. Das Backfischbrötchen haben sich die Kinder dort geteilt und sind beide satt geworden. Ich habe sogar auch noch etwas abbekommen, weil es so groß war – und lecker auch noch!

Den Rückweg zum Auto sind wir dann nicht am Strand lang, sondern durch die Straßen. Und hier war man in einer komplett anderen Welt. Es war wie ein Mix aus dem Holm von Schleswig und den schönen Straßen Lübecks. Auf jeden Fall ein toller Weg zurück, bei dem man viel entdecken konnte.

Knapp 20 Minuten von Eckernförde findet man den Tierpark Gettdorf. Hier sind Hunde zwar nicht erlaubt, Abby konnte aber ohne Probleme im Auto warten.

Der Tierpark ist nicht riesig, aber auch nicht klein. Wir haben 31 Euro Eintritt für Leon und uns bezahlt. Leonie hätte ab 2 Jahren dann auch zusätzlich Eintritt zahlen müssen. An der Kasse kann man außerdem noch Futter für die Tiere kaufen. Eine Packung des Wildpark-Mixes hat 1,50 Euro gekostet. Da wir 2 Kinder haben, habe ich vorsorglich 2 Packungen gekauft.

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Einen Zoo darf man nicht erwarten. Das spannendste Raubtier vor Ort ist das Erdmännchen. Aber auch sonst finden sich tolle Tiere, wie Nasenbären gleich am Eingang, Alpakas in der Nähe des Spielplatzes oder ein Flachlandtapir. Mit Maske durfte man auch die Tierhäuser betreten und im Haus der Tapire lag sogar gerade ein kleines Jungtier. Außerdem gab es im Tierpark Gettdorf noch Schopfmakaken. Eine Affenart, die uns sehr im Kopf gebliebenen ist. Einer der Männchen hielt gerade Körperpflege und pflegte natürlich alle Körperstellen. Das könnte natürlich jederzeit wieder passieren, also stellt euch schon mal auf die Frage ein, warum der Affe seinen Penis in den Mund nimmt.

Zwei Highlights waren für mich auf jeden Fall der Waldlehrpfad. Mitten eingebettet in den Tierpark kam man vom Spielplatzu zurück zu den Tieren automatisch an ihm vorbei. Dort waren richtig tolle Schautafeln und man konnte sein Wissen über die einheimiche Flora und Fauna testen.

Da ich für die Kinder Futter geholt hatte, war ich gespannt, welche Tiere man füttern durfte. Ich war erstaunt, dass das fast alle waren! Da kam das kleine Kind in mir raus und da Leon zwischenzeitlich Angst vorm Füttern hatte, haben Leonie und ich die Tiere alleine gefüttert. Wer kann den schon behaupten ein Dromedar gefüttert zu haben? Oder Ein Flachlandtapir? Oder ein Zebra? Ich hatte auf jeden Fall zwei Mal richtig Herzchen in den Augen.

Unsere Woche Familienurlaub mit Hund an der Ostsee neigte sich dann schon dem Ende zu. Erholt ging es für uns auf jeden Fall zurück und jetzt träume ich schon vom nächsten Urlaub. Ich kann euch die Kieler Bucht-Gegend auf jeden Fall für einen Familienurlaub mit Hund an der Ostsee sehr empfehlen!

Eure Dini

Ein Gedanke zu „Familienurlaub mit Hund an der Ostsee

  1. Die Ostsee – ein schönes Ausflugsziel, auch für uns manchmal 😉 Wobei wir ja das Glück haben, dass uns dafür Tagesausflüge reichen.
    Lübeck ist wirklich schön und bei Niederegger waren wir auch schn mehrfach – aber immer kurz nach Öffnung, da war es noch relativ ruhig.
    Ich freue mich, dass ihr den Urlaub genießen konntet und bin schon gespannt, wohin euch dann der nächste Urlaub mit beiden hunden führt.

    Liebe Grüße,
    Isabella mit Cara und Shadow

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