
Verdacht auf Schilddrüsenprobleme? Das solltet ihr bei der Blutuntersuchung beachten.
Hallo ihr Lieben,
Anfang Februar hatten wir Abbys erste Blutabnahme machen lassen, weil wir den Verdacht der Schilddrüsenunterfunktion testen lassen wollten. Ich hatte extra mehrmals betont, dass ich alle relevanten Werte haben möchte und weiß, dass es mehr kostet. Darauf wurde mir gesagt, dass man das macht und ich vertraute darauf.
Das waren unsere Symptome
Wie ihr ja wisst, sind wir keine
Tierärzte und raten IMMER einen Gang zum Tierarzt. Da ich ja bei
Zahnschmerzen auch nicht zum Frauenarzt gehe und umgedreht, sollte man
sich nach Spezialisten für die Schilddrüse umsehen. Einige haben sich
auf dieses Gebiet spezialisiert.
Bis dahin hatten
wir einen langen Leidensweg. Es gibt bei der Schilddrüsenunterfunktion
nicht die Symptome, die jeder Hund hat, sondern sie sind immer
verschieden. Auch das macht die Diagnose der Schilddrüsenunterfunktion
so schwer. Daher möchten wir euch von unseren Symptomen berichten.
1. allgemeine Unlust
Abby
ist recht ungern rausgegangen. Klar, wenn wir gegangen sind ist sie
mitgegangen, aber eigentlich war es ihr am liebsten, wenn sie irgendwo
in der Wohnung liegen und schlafen konnte.
2. Hysterie und Panik
Sobald
wir nur die Wohnungstür aufgemacht haben, wurde das Hundekind panisch.
Ihre ganze Körperhaltung veränderte sich und sie rannte wie von der
Tarantel gestochen zum Pullern. In fremden Umgebungen wurde sie panisch,
jaulte und bellte die ganzen Wohnungen zusammen und lies sich auch so
in keinster Form beruhigen.
3. Problem mit Veränderungen
Sobald
sich auch nur eine kleine Veränderung bemerkbar machte, kam Abby nicht
mehr klar. Sie war gestresst und besonders bei Umgebungswechsel, wie dem
Urlaub, wurde sie panisch. Das legte sich dann auch nur sehr, sehr,
sehr schwer. Meistens nur für die Nacht, wenn wirklich alle tief
schliefen.
4. Schlechteres Fell
Abbys Fell wurde im Laufe der Zeit richtig unschön. Es glänzte nicht mehr, wurde strohig und rau.
5. Gewichtszunahme
Besonders
in dem letzten Jahr hat Abby zugenommen, egal wie viel sie zu fressen
bekam. Ihre Ration Barf hatten wir schon minimiert, da wir so viel mit
ihr trainiert hatten aber auch das änderte nichts an ihrem Gewicht.
6. Unkonzentriertheit
Mit
Abby zu trainieren war ein Ding der Unmöglichkeit. In der Wohnung
gingen noch 5-6 Wiederholungen, dann wurde sie fahrig und machte nicht
mehr mit. Sobald etwas zwei Mal nicht positiv bestärkt wurde, wurde sie
außerdem wieder panisch und an Training war nicht mehr zu denken.
Draußem war ein Training gar nicht möglich, da sie sich nicht
konzentrieren konnte.
7. Tunnelblick
Der
Tunnelblick und das damit verbundene nicht ansprechbarsein war
sicherlich das, was uns am meisten gefordert hat. Sobald die Wohnungstür
aufging, war Abby in einem Tunnel drin bei dem sie dachte, dass sie am
Ende geschlachtet wird. Sie konnte nicht links und nicht rechts gucken,
ansprechbar war sie von uns gar nicht. Einfache Dinge wie draußen „Sitz“
zu machen waren für sie nicht möglich.
So haben wir unsere Werte bestimmen lassen
Leider wurde aus „Wir nehmen alle nötigen Werte“ ein großes Blutbild samt T4 und T3. Noch während ich auf die Ergebnisse wartete, bin ich bei Facebook auf die Gruppe „Schilddrüsen und Verhalten“ gestoßen, in der sich viele Betroffene Hundehalter austauschen und informieren.
Als unsere ersten Ergebnisse ankamen, war ich enttäuscht. Immerhin waren das nicht alle benötigten Werte, die zu einer einwandfreien Diagnose nötig waren. So orderte ich alle weiteren Werte nach. Nach zwei Wochen stellte sich dann heraus, dass beim 1. Mal nicht genug Blut gezogen wurde und so mussten wir noch einmal hin. Als ich der Ärztin erklärte, was ich für Werte möchte hieß es nur „Da möchte es aber jemand genau wissen.“ Uhm.. ja? Um eine Krankheit bei meinem Hund eindeutig ausschließen zu können, möchte ich es genau wissen. Das Problem bei den Tierärzten ist einfach, dass viele nicht genügend über die Schilddrüse wissen. Wobei das eigentlich kein generelles Tierarzt-Problem ist, sondern auch bei uns Menschen nicht anders ist. Über die Schilddrüse ist im allgemeinen noch viel zuwenig bekannt und deswegen wird an die Schilddrüse nicht gleich gedacht. Auch sollte erwähnt werden, dass die Schilddrüsenprobleme eine Ausschlussdiagnose sind. Deswegen ist es so wichtig, alle nachfolgenden Blutwerte bestimmen zu lassen. Nur so kann eben ausgeschlossen werden, dass ein anderes Problem vorliegt.
Diese Blutwerte muss man für eine gesicherte Diagnose bestimmen
Ein großes Blutbild
Ein großes Blutbild ist wichtig, um andere Krankheiten auszuschließen. Hierbei wird unter anderem auch überprüft, ob irgendwo im Körper eine Enzündung ist, die auf die Schilddrüse drücken könnte.
Die Schilddrüsenwerte
T4 – Thyroxin
T3 – Thrijodthyronin
fT4 – freies Thyroxin
fT3 – freies Thrijodthyronin
TSH
T4 AK
T3 AK
TAK – Thyreoglobulin-Antikörper
Für Barfer
Jod
Selen
Zink
Das kostet eine Blutuntersuchung
Natürlich schwanken hier die Preise, da es auch darauf ankommt was euer Tierarzt noch für das Blutziehen und Kontrolle verlangt. Wir haben für die Blutuntersuchung komplett 220 Euro bezahlt.
Hinzu kommen dann noch die Rechnungen für die Beratung der Fachtierärzte, sprich derer die sich mit der Schilddrüse auskennen. Für einige gibt es eine Hotline. Da kostet die Minute 1,50 Euro. Unsere Beratung hat 23 Minuten gedauert. Das wären also nochmals knapp 35 Euro. Ein Tierarzt, der auf Schilddrüsenerkrankungen spezialisiert ist, benötigt die oben genannten Daten um eine einwandfreie Diagnose stellen zu können.
Sollte euer Hund an Symptomen leiden, die der Arzt nicht zuordnen kann, so empfehlen wir die Schilddrüse einmal überprüfen zu lassen. Es kann die Schilddrüse sein, muss es aber nicht. Fakt ist, dass diese Krankheit leider auf dem Vormarsch ist und die Forschung einfach noch viel zu sehr hinterher hängt.
Eure Dini
17 Gedanken zu „Verdacht auf Schilddrüsenprobleme? Das solltet ihr bei der Blutuntersuchung beachten.“
100% Zustimmung und auch unsere Erfahrung. Für viele Tierärzte ist das Thema entweder Neuland oder ein Nebenschauplatz. Bei allen Hunden, die ich kenne, bei denen ein spezialisierter TA sich der Blutwerte angenommen und behandelt hat trat danach eine deutliche Besserung ein. Danke für die Aufklärung.
Aber sehr gerne doch! Das stimmt. Sobald man eine eindeutige Diagnose hat und darauf behandeln kann, treten Verbesserungen sehr schnell ein. Wobei das Einschleichen der Medikamente doch noch eine Weile dauern kann.
Danke für den interessanten Beitrag. Ich bin erstaunt, dass auch unsere Vierbeiner mit der Schilddrüse Probleme haben. Beim nächsten Schilddrüsenworkshop werde ich dass auch gerne mal ansprechen.
Hallo Mia,
oh ja bitte unbedingt!! Ich weiß ja, dass es schon bei Menschen oft Probleme bei der Diagnostik gibt. Das ist bei den Vierbeinern leider nicht einfacher 🙁
Liebe Grüße
Ich habe das Gefühl, dass mein Hund an Schilddrüsenproblemen leiden könnte. Die Symptomen werde ich mal überprüfen. Punkt 6 stimmt auf jeden Fall. Mein Hund ist sehr unkonzentriert und hört nicht mehr richtig zu,
Hallo Ferdinand,
das Problem bei Schilddrüsenunterfunktionen ist, dass es kein festes Schema an Symptomen gibt.
Wenn du aber den Verdacht hast, würde ich einmal eine ordentliche Diagnose machen lassen.
Alles Gute für euch!
Guten Abend
Bin soeben auf die Seite gestossen. Sehr gut und verständlich geschrieben. Ich bin auch gerade am diskutieren mit meinem TA. (Das T4 reiche schon heisst es 😒😔)
Komme gerade nicht weiter mit ihm obwohl ich weiss dass mein Hund SDU hat gemäss seinen Symptomen.
Gemäss TA seien die Werte in der Norm (im unteren Drittel🤔). Da gebe ich mich einfach nicht zufrieden.
Ich könnte etwas Wetten dass mein Hund wegen dieser Unterfunktion an einem Melanom erkrankt ist.
Nun suche ich jetzt einen Spezialisten.
Gruss IH
Hey,
ich bin ja eigentlich ein ziemlich friedliebender Mensch, aber in dem Fall würde ich zum TA sagen: Ich bin Kunde, Sie der Dienstleister. Ich möchte diese Werte bestimmt haben. Ich zahle immerhin dafür!
Und dann würde ich mich an einen Experten zur Auswertung wenden.
Ich drücke euch die Daumen, dass ihr bald Gewissheit habt!
Liebe Grüße
Dini
Meine Hündin hat seit 1 Jahr Lähmungen in der Hinterhand. Überkötern der Pfoten. Neurologische Ausfälle. Nach einer Blutentnahme, Röntgen und MRT kam der Verdacht auf Degenerative Myelopathie.
Jetzt habe ich gelesen, dass auch bei einer Unterfunktion der SD diese Symptome auftreten können. Habe jetzt mit der TA Praxis telefoniert, um meiner Hündin die 8 notwendigen Blutwerte bestimmen zu lassen. Die TA Praxis wollte jetzt wissen, bei welchem Labor diese 8 Werte zu einem Profil gehören, um nicht verschiedene Labore mit einzelnen Werten beauftragen zu müssen.
Kann mir da jemand Auskunft darüber geben ?
Danke
Hey Anette,
bei Laboklin bekommst du alle Werte 🙂
ich drück euch die Daumen, dass ihr bald die Ursache findet.
Liebe Grüße
Dini
Vielen Dank für den Rat, einen Tierarzt aufzusuchen. Mein Hund hat sich in letzter Zeit krank verhalten, und ich frage mich, ob mein Haustier ein Schilddrüsenproblem hat. Ich werde meinen Arzt so bald wie möglich zu einem Tierarzt bringen.
Mein Mann hat mich gebeten über das Thema Blutuntersuchung für Hunde etwas mehr Informationen zu sammeln. Ich habe nun diesen Blogbeitrag gefunden und finde ihn super! Ich finde es immer klasse mich über neue Dinge zu informieren und mich weiterzubilden.
Schön, wenn ich euch ein wenig helfen konnte 🙂